Setting und Ablauf
TRPG findet in wöchentlichen Sitzungen zu jeweils 200 Minuten, also etwas mehr als drei Stunden in der Therapiepraxis statt. Die Spieler (Hinweis) kommen als Gruppe zusammen, wobei es üblicherweise 3-5 Spieler sind, also eher kleinere Gruppen. Spielmaterial wie Würfel, Stifte, Charakterbögen und ähnliches werden in der Praxis gelagert, man muss also nichts außer Getränken und evtl. einem Pausensnack mitbringen. In der allerersten Sitzung werden gemeinsam Charaktere erstellt und eine kleine Einführung gespielt, und ab da knüpft jede Sitzung an die Inhalte der vorherigen an.
Jede Sitzung wird mit einer Einführungsrunde eröffnet. Die Spielerinnen werden nach ihrem Befinden gefragt, was sie beim dem letzten Mal bewegt hat, und worauf sie sich in dieser Sitzung freuen. Die bisherigen Geschehnisse werden kurz zusammengefasst. Die Therapeutin stellt üblicherweise noch ein paar Zusatzfragen, die das gegenseitige Kennenlernen und das Eintauchen in die Charaktere fördern sollen.
Anschließend geht es auch schon mit dem Abenteuer los, und die Spieler und der Spielleiter verbringen einige spannende, fröhliche, mystische und manchmal auch aufregende Stunden mit dem eigentlichen Spiel. Sollte der Spielleiter dabei das Gefühl bekommen, ein Spieler sei gerade nicht ganz dabei, oder der Spielinhalt würde ihm gerade nicht gut tun, unterbricht er auch das Spiel, und fragt nach was los ist, und was der Spieler jetzt brauchen würde.
Zum Abschluss der Runde werden nochmal alle Spielerinnen befragt wie sie die Sitzung erlebt haben, was ihnen Spaß gemacht hat, und was sie vor Herausforderungen gestellt hat. Die Therapeutin stellt noch ein paar vertiefende Fragen, und dann ist die Sitzung auch schon vorbei.
Ich lege großen Wert auf geschlechter-gerecht-ere Sprache. Wie wir sprechen beeinflusst wie wir denken und andersherum. Die deutsche Sprache kennt für alle Wörter ein Geschlecht, und das ist auch garnicht anzufechten. Niemand möchte Wörter wie Rüd*innen (für männliche Hunde) oder Stühl*innen schreiben oder Lesen. Aber, gerade bei Berufsbezeichnungen oder Personenbezeichnungen (der Chef, der Polizist, der Spielleiter) entstehen so schnell unnötige Stereotype. Chefinnen, Polizistinnen oder Spielleiterinnen sollten kein "Aftertought" sein, kein Zusatz zur dominierend männlichen Form, sondern selbstverständlich mitgenannt werden. Nicht nur: mitgemeint sein.
Aus diesem Grund gebe ich mir Mühe, woimmer möglich diese Schreib- und Denkweisen aufzubrechen. Allerdings sollte dies nicht die Lesbarkeit des Textes signifikant reduzieren. Leider sind sowohl "Patient", "Spieler" als auch "Spielleiter" drei sehr häufige Wörter auf einer Seite über therapeutisches Rollenspiel, alle männlich, und leider auch nicht so elegant zu umgehen. "Spielende" lässt sich geschlechtsneutral verwenden, "Leitende" notfalls auch, ist aber schon weniger elegant. Ich habe probiert, diesen Teil meiner Seite konsequent durchzu-gendern, aber der Text war leider nicht so lesbar wie ich das mir gewünscht habe, vor allem da die Inhalte garnicht so einfach zu verstehen sind, wenn man noch keine Rollenspielerfahrung hat.
Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, im Bereich für therapeutisches Rollenspiel die männliche und weibliche Form absatzweise wechselnd zu verwenden. Als "Spieler" und "Spielerin", "Spielleiter und Spielleiterin". Dies mag anfangs ein bisschen ungewohnt sein, aber erscheint mir in diesem Fall die sinnvollste Lösung.